Menschen suchen Erklärungen, wenn das Miteinander misslingt und in schwere Schieflage gerät. Gravierende Belastungen entstehen, wenn in menschlichen Beziehungen keine Augenhöhe gewahrt und die Beziehung missbraucht wird. Besonders belastet der Kindesmissbrauch, da in der Kindesentwicklung die Grundsteine zum Erwachsenenleben gelegt werden und nachhaltig prägen. Beziehungsmissbräuche zum Kind sind nur schwer heilbar, denn sie bleiben in lebenslanger Erinnerung, sind zudem lange Zeit mit Sprachlosigkeit begleitet. Da der Mensch nicht zum Alleinsein geboren ist, sind für eine Heilung mit entscheidend die Hilfen der Soziokultur, auch wenn Betroffene ihre Heilung letztlich nur selbst bewirken können. Bei Hilfen durch die staatliche Gemeinschaft stoßen Betroffene allzu oft auf Unverständnis von Verantwortungsträgern und ein Ausgleich für erlittene Schäden ist zuweilen ein harter Kampf, oft auch aufgrund von gesetzlichen Verjährungsfristen nicht mehr möglich. Daneben setzt unsere Regierung darauf, dass die durch die beiden großen Religionsgemeinschaften mit zu verantwortenden Missbrauchstaten durch sie selbst geklärt werden. Auf viele Betroffene wirkt dies als Affront und nicht erklärbar. Zwischen deutschem Staat und Kirchenstaat, dem Vatikan, gibt es jedoch einen Staatsvertrag, das Konkordat, nach dem Konflikte in freundschaftlichem Einvernehmen zu klären sind. Solche Freundschaften halten offenbar auch Kindesmissbräuche aus, doch für wie lange? Was Betroffenen hilft, dazu gebe ich auch als Betroffener meinen Rat und kläre, was Kindesmissbrauch für die Autonomie eines Kindes bedeutet und wie diese wieder weitestgehend rückholbar ist, wenn auch auf neuem Niveau.